Tot wegen nicht vorschriftsmäßigem Hijab

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Am 15. September berichteten die Medien im Iran, dass eine 22-jährige Frau ins Koma gefallen ist, nachdem sie von der sogenannten Sittenpolizei wegen „ihrer nicht vorschriftsmäßigen Bekleidung“, also weil ihr Hijab den Polizei nicht hinreichend war, festgenommen wurde. Anscheinend soll die Polizei ihr auf den Kopf geschlagen haben. Heute hat die Familie bekannt gegeben, die Frau hat es nicht überlebt. Sie hieß Mahsa Amini und kam aus iranischem Kurdistan.

Berichten in sozialen Netzwerken zufolge war Mahsa Amini aus der westiranischen Provinz Kurdistan nach Teheran gereist, um Verwandte zu treffen, als sie am 13. September festgenommen wurde. Augenzeugen berichteten Journalisten, dass Amini auf dem Weg in die Haftanstalt offenbar im Wagen der Sittenpolizei geschlagen wurde, sie war jedoch bei Bewusstsein. Einige Stunden nach ihrer Verhaftung wurde ihre Familie darüber informiert, dass Amini in ein Krankenhaus eingeliefert worden war.

Am 16 September hat die Familie bekannt gegeben, dass es die 22 Jährige nicht überleben hat. Ihr Tod sorgte für große Empörung.

In den letzten Monaten hat die Islamische Republik den Druck auf Frauen erhöht. Dementsprechend ist der Widerstand der Frauen massiv.

Eine weitere Maßnahme, von der noch mehr Frauen im Land betroffen sind, ist die stärkere Präsenz der Sittenpolizei in den Straßen der Großstädte. In den letzten Wochen sorgten Zusammenstöße zwischen Frauen, deren Hijab angeblich „nicht akzeptabel“ sei und der Polizei immer wieder für Schlagzeilen. Die Eskalation ging so weit, dass die Teheraner Sittenpolizisten auf einen Mann schossen, der gegen die Festnahme seiner Frau aufgrund ihres vermeintlich „falschen“ Hijabs protestiert hatte.

Derzeit sind mindestens sechs Frauen wegen des Protests gegen den Zwanghijab im Gefängnis. Die iranische Justiz hat seit Anfang 2018 insgesamt über 70 Jahre Haftstrafe für Protest gegen Hijabpflicht erlassen.

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