Festnahme einer Journalistin am Tag der Journalist*innen

In Politik und Wirtschaft

Im Iran ist der 8. August als Tag der Journalist*innen , denn am 8. August 1998 wurde Mahmoud Saremi, der Korrespondent der offiziellen Nachrichtenagentur des Iran, IRNA, in Masar-e Scharif, Afghanistan, von den Taliban getötet, als sie das iranische Konsulat in Masar-e Scharif besetzten.

Am 8. August 2019 gratuliert Präsident Rohani den Journalist*innen den Tag und Minister für Informations- und Kommunikationstechnologie, Mohammad Javad Azari Jahromi, verspricht ihnen ein Jahr kostenloses Internet.

Ausgerechnet an demselben Tag wurde der Öffentlichkeit bekannt, dass eine Medienmacherin festgenommen worden ist: Die iranischen Revolutionsgarden sollen die Fotojournalistin und Theater- und Filmfotografin Noushin Jafari vor vier Tagen verhaftet haben. Die eventuellen Vorwürfe gegen sie sind bisher nicht benannt. Es ist auch nicht bekannt, wo die Sicherheitsbehörden sie festhalten.

Fotojournalistin Noushin Jafari

Das ist allerdings nicht das erste Mal, dass Jafari hinter Gitter landet: Im Februar 2010, während der sogenannten Grünen Bewegung wurde sie festgenommen und für paar Monate inhaftiert.

Und sie ist nicht die einzige Journalistin im Iran, der momentan in Haft sitzt: das sogenannte Revolutionsgericht hat gestern den Journalisten Masoud Kazemi zu viereinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, wegen Beleidigung der Obersten Führer, Khamenei, Verbreitung falscher Nachrichten und Religionsbeleidigung.

Gleichzeitig sitzt Journalistin Marzie Amiri seit über drei Monaten in Untersuchungshaft. Sie wurde am ersten Mai, dem Tag der Arbeit, festgenommen, als sie über die Festnahme der Teilnehmenden an einer Kundgebung berichten wollte. Ihr wirft die Staatsanwaltschaft “Propaganda gegen das Regime”, “Verabredung zu Maßnahmen gegen das Regime” und “Störung der öffentlichen Ordnung” vor.

Das waren also die Nachrichten am Tag der Journalist*innen. 

 

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