Update:
Im #Iran dauern die Proteste an, wobei das Internet an vielen Orten unterbrochen ist.
In über 25 Städten kamen (und kommen noch) Leute aus Protest gegen drastische Benzinpreiserhöhung (ums dreifache) auf die Straße.
Laut bestätigten Berichten wurden mindestens 8 Leute ermordet: entweder erschossen oder zum Tode geschlagen.
Während der Kontakt zwischen den Protestierenden abgebrochen ist und Organisierung von Kundgebungen unmöglich geworden ist, gehen die Proteste so weiter, dass die Bevölkerung anhand der abgestellten Autos und LKWs die Straßen und Autobahnen blockiert.
Das Erstaunliche ist aber, dass das Land den größten Internet-Shutdown seiner Geschichte erfährt. Die Netzwerkdaten zeigen, dass die Konnektivität auf 5% des normalen Niveaus liegt.
Seit gestern Nacht twittern auf meiner Timeline kaum noch jemand von dem Land.
Für viele Iraner*innen im Ausland ist der Kontakt zu der Familie und den Bekannten im Land verloren gegangen.
Das Ausmaß der aktuellen #IranProtests sowie die Intensität der Unterdrückung sind viel heftiger als jede andere Protestwelle in den letzten Jahrzehnten im Iran.
Im Iran hat der Staat am Freitag kurz nach Mitternacht, also um 00:20 Uhr, eine Pressemitteilung ausgegeben, nach der das Benzin 200 Prozent teurer geworden ist. Angesichts dessen, dass Freitag im Land ein Feiertag ist, wollte die Regierung damit die eventuellen Proteste verhindern.
Doch der Trick hat nicht so gut funktioniert: Bereits am Freitagabend kamen mehrere Leute in verschieden Groß- und Kleinstädten des Landes auf die Straßen, vor allem in Provinz Chuzestan, am nordöstlichen Ufer des Persischen Golfs.
Die Prostete gingen am Samstag morgen in zahlreichen Städten weiter, darunter in Teheran, Isfahan, Tabris, Maschhad, Sasandadsch und Rascht.
Die Kundgebungen und Demonstrationen werden von der Sicherheitsdiensten und der Bereitschaftspolizei niedergeschlagen. Unbestätigten Berichten zufolge wurde bisher mindestens eine Person erschossen.
Eine Auswahl der Parolen, die mehr un weniger zeigen, wogegen protestiert wird:
“Benzin wird teuer / die Armen werden ärmer”
“Das Ölgeld ist verloren gegangen / Weil es in Palästina ausgegeben wird”
“Nieder mit dem Diktator”
“Wehe! Wehe! Wir haben kein Geld mehr!”
Das Netz wurde an vielen Orten des Landes unterbrochen. Trotzdem werden, während der Abwesenheit von Medien und Journalisten, Videos und Fotos in sozialen Netzwerken verbreitet.
Hier eine Auswahl:
In mehreren Städten des #Iran findet momentan Kundgebungen und Demos gegen Benzinpreiserhöhung um 200% statt: Teheran, Tabris, Isfahan, Maschhad, Buschehr, Sanandadsch und … .
Das Video ist aus Tabris im nordwestlichen Iran.pic.twitter.com/pPb1DiPv9Q— Omid Rezaee (@Omid6887) November 16, 2019
In Teheran rufen die Demonstranten: “Das Ölgeld ist verloren gegangen / Es wird für Palästina ausgegeben”.
In vielen Städten des #Iran haben die Protestierenden Autobahnen gesperrt.pic.twitter.com/olrpYi05En— Omid Rezaee (@Omid6887) November 16, 2019
In Sanandadsch, der größten kurdischen Stadt des #Iran, gibt es Berichte über gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen der Bereitschaftspolizei und den Protestierenden.
Berichten zufolge gibt es kaum eine große Stadt, wo Leute nicht auf der Straße sind.pic.twitter.com/bEafYDheP0— Omid Rezaee (@Omid6887) November 16, 2019
Der Anlass der Proteste im #Iran ist die abrupte Benzinpreiserhöhung um 200%, die am Freitag um 00:20 kundgegeben wurde.
Benzinpreiserhöhung führt zu stärkerer Inflation, die bereits über 30% liegt.
Hier rufen Leute: “Benzin wird teuer, Arme werden ärmer”pic.twitter.com/k8PelhSBVl— Omid Rezaee (@Omid6887) November 16, 2019
Auch in Rascht, der Metropole im nördlichen #Iran, kamen Leute trotz des Unwetters zusammen. Es wird gerufen:
“Wehe! Wir haben kein Geld mehr!”
Auch in Rascht gibt es Berichte über gewalttätige Auseinandersetzungen.pic.twitter.com/HB5yXFEv5l— Omid Rezaee (@Omid6887) November 16, 2019